Doppelte Premiere an der Kaje: Reederei CMA CGM läuft Bremerhaven mit dem ersten eigenen RoRo-Schiff an und bunkert LNG im Kaiserhafen

Matthias Magnor, COO und Mitglied des Vorstands der BLG übergibt die Hafenplakette AutoTerminal Bremerhaven an Kapitän Fadeev Aleksei.

199,90 Meter lang, 38 Meter breit, bis zu 20 Knoten schnell und erst seit Ende Dezember 2023 auf den Weltmeeren unterwegs: So lauten die Rahmendaten des neuesten „Nachwuchses“ der französischen CMA CGM-Gruppe, die zu den Global Playern für See-, Land-, Luft- und Logistiklösungen zählt.  Die Rede ist von der „CMA CGM Indianapolis“, die auf ihrer Jungfernfahrt zum ersten Mal am BLG AutoTerminal Bremerhaven festgemacht hat – um gleich ein paar Tage zu bleiben.

Hintergrund: Der Car-Carrier, in dessen Bauch auf 12 flexiblen Decks rund 7.000 Fahrzeuge Platz haben, ist nicht nur zum Löschen in Bremerhaven, sondern feiert im Kaiserhafen eine weitere Premiere: Für das mit einem LNG-Hybridantrieb ausgestattete RoRo-Schiff steht in Bremerhaven  mittels eines entsprechenden Tankschiffs des Unternehmens Gasum das erste LNG-Bunkern auf dem Programm.

Gefeiert wurde der Erstanlauf der „CMA CGM Indianapolis“, die aus dem britischen Immingham kommend auf ihrem Weg nach Singapur in Bremerhaven Station macht, heute an der Kaje mit der offiziellen Übergabe einer Plakette an den Kapitän des RoRo-Schiffes, Capt. Aleksei Fadeev. Ursprünglich stammt diese traditionelle Plaketten-Übergabe aus der Kreuzfahrt – um die Verbundenheit zwischen Schiff und Stadt bzw. Hafen auszudrücken. Denselben Hintergrund haben die Feierlichkeiten heute.

Dazu Mirja Nibbe, Geschäftsführerin von CMA CGM Deutschland: „Wir freuen uns sehr über diesen 'Erstanlauf' der „CMA CGM Indianapolis“. Die langjährige Beziehung zu Bremerhaven eröffnet uns neue Möglichkeiten, den Markt für rollende Ladungen zu erschließen und auszubauen.“

Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, Kristina Vogt sagt: „Mit der Ankunft der 'CMA CGM Indianapolis' in Bremerhaven und dem LNG-Bunkern im Kaiserhafen demonstrieren wir einmal mehr die gute Zusammenarbeit der hiesigen Behörden, um neue Dinge, wie hier das Betanken von Schiffen mit Flüssigerdgas problemlos zu ermöglichen. Gleichzeitig festigen wir unsere Position als führender Umschlaghafen für Roll-on/Roll-off-Transporte. Es ist ein praktisches Beispiel dafür, wie wir in Bremerhaven aktiv dazu beitragen, die maritime Industrie und die Schifffahrt insgesamt nachhaltiger zu gestalten. Wir folgen dabei dem klaren Ziel, den Überseehafen bis 2035 in einen emissionsarmen „CO2 neutralen Hafen“ zu verwandeln.“ 

In Bremerhaven ist CMA CGM seit vielen Jahren ein verlässlicher Partner und Kunde – bisher im Containerbereich. BLG-Vorstandsmitglied und Chief Operating Officer (COO) Matthias Magnor ist überzeugt, dass sich diese positiven Erfahrungen im RoRo-Bereich fortsetzen werden. „Mit über 1,7 Millionen umgeschlagenen Fahrzeugen pro Jahr ist unser Autoterminal in Bremerhaven eine der größten Automobil-Drehscheiben der Welt. Wir freuen uns, dass wir CMA CGM auch im RoRo-Segment mit unserer Expertise und unseren Dienstleistungen überzeugen konnten und die Reederei in Zukunft regelmäßig an unseren Autokajen begrüßen dürfen.“ 

Mirja Nibbe, Geschäftsführerin von CMA CGM Deutschland, weiter: Die „CMA CGM Indianapolis“ ist unser erster LNG-betriebener Autotransporter und unterstreicht unser Engagement, bis 2050 eine Netto-Null-Emissionsbilanz zu erreichen. Unsere Strategie zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks umfasst die Modernisierung unserer Anlagen sowie die Optimierung unserer See- und Landoperationen und Infrastruktur zur Steigerung der Energieeffizienz. Als Wegbereiter für den Einsatz von LNG-Schiffen haben wir bereits 2017 entsprechende Schiffe bestellt und ab 2019 Biokraftstoffe eingesetzt. Dadurch konnten wir im vergangenen Jahr unsere CO2-Emissionen um 1 Million Tonnen reduzieren.

Auch bremenports-Geschäftsführer Robert Howe freut sich über den Erstanlauf des neuen Schiffes: „CMA CGM hat im vergangenen Jahr den Green Focus Award der bremischen Häfen gleich in zwei Kategorien gewonnen – mit der insgesamt emissionsärmsten Flotte und dem emissionsärmsten Schiff, das in 2023 an der Stromkaje festgemacht hat. Dass CMA CGM nun auch bei der „Indianapolis“ konsequent auf eine Antriebsart setzt, die weitaus weniger Luftschadstoffe freisetzt als herkömmliche Schiffsdiesel, ist ein sehr gutes Zeichen und bestätigt uns auf unserem Weg hin zum emissionsarmen, CO2 neutralen Hafen.“

Jacob Granqvist, Vice President Maritime bei Gasum: „Unser Ziel ist es, unseren Kunden den Zugang zu sauberer Energie zu sichern und sie dabei zu unterstützen, die Energiewende voranzutreiben und ihre Emissionen kontinuierlich zu reduzieren.
Die Verwendung von LNG führt zu einer Reduzierung von 20% der CO2-Emissionen, vollständiger Beseitigung von Schwefeloxiden (SOx) und Partikeln sowie einer bis zu 85%igen Reduzierung der Stickoxid (NOx)-Emissionen. Das bedeutet sauberere Luft in Bremerhaven und allen anderen Häfen, die die „CMA CGM Indianapolis“ anlaufen wird.“

Info: Die „CMA CGM Indianapolis“ ist das erste von vier baugleichen RoRo-Schiffen, die künftig für CMA CGM unterwegs sein werden. Die drei weiteren Schwesternschiffe sollen in 2024 ausgeliefert werden. Die französische Gruppe, die Bremerhaven bislang in erster Linie mit Containerschiffen angelaufen hat, ist im vergangenen Jahr in das Segment der Autotransporter eingestiegen. Die neue „CMA CGM Indianapolis“ hat mit einer Länge von fast 200 Metern und einer Breite von 38 Metern die Kapazität rund 7.000 Autos auf insgesamt 12 Decks zu transportieren. Das Hybridantriebssystem des RoRo-Schiffs umfasst sowohl einen LNG- als auch einen Elektroantrieb samt Batterie-Technik und ist mit zwei 2.000 Kubikmeter fasssenden LNG-Tanks ausgestattet, die nun direkt im Kaiserhafen mittels eines Bunkerschiffs befüllt werden.

Pressekontakt

Weitere Pressemitteilungen