BLG LOGISTICS präsentiert herausforderndes Geschäftsjahr auf der 141. Hauptversammlung

  • Umsatz sinkt auf knapp 1,1 Milliarden Euro

  • Mindestdividende von 0,11 Euro je Aktie

  • Trotz Pandemie herausragende Projekte realisiert

„Ich führe Sie heute durch die Zahlen eines Geschäftsjahrs, das den Zusatz ‚herausfordernd‘ mehr als verdient hat“, leitete der BLG-Vorstandsvorsitzende Frank Dreeke seinen Bericht auf der virtuellen 141. Ordentlichen Hauptversammlung der BREMER LAGERHAUS-GESELLSCHAFT -Aktiengesellschaft von 1877- ein. Das Corona-Jahr, so Dreeke, habe die BLG-Geschäfte in nie gekanntem Maße beeinflusst. Nicht einmal die globale Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 habe derartige Auswirkungen gehabt, führte er weiter aus und betonte gleichzeitig, dass die BLG-Gruppe trotz des deutlichen Verlusts besser durch die Krise gekommen sei, als vor einem Jahr erwartet.

Es war bereits die zweite virtuelle Hauptversammlung der BLG. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde diese erneut ohne physische Präsenz der Aktionär:innen abgehalten. Die 141. Hauptversammlung repräsentierte rund 85 % des Grundkapitals. Sie entlastete Aufsichtsrat und Vorstand mit großer Mehrheit und stimmte ebenso allen Beschlussvorlagen von Aufsichtsrat und Vorstand zu. Dazu gehörte auch die Verwendung des Bilanzgewinns und damit die Zahlung einer Dividende: Aufgrund der Auswirkungen durch die Corona-Pandemie auf die Ergebnissituation der gesamten BLG-Gruppe hatten Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung nur die Ausschüttung der gesetzlichen Mindestdividende nach § 254 Aktiengesetz in Höhe von EUR 0,11 je Aktie vorgeschlagen.

Hintergrund dieser Entscheidung: BLG LOGISTICS ist nicht mit einem „typischen Konzern“ vergleichbar, bei dem eine Holding die finanziellen Beteiligungen an den operativ tätigen Tochtergesellschaften hält. Das im operativen Geschäft erwirtschaftete Ergebnis schlägt nur minimal auf den Jahresabschluss der BREMER LAGERHAUS-GESELLSCHAFT -Aktiengesellschaft von 1877- durch, der nach deutschem Recht die Grundlage für die Dividendenausschüttung ist.

Umsatz auf knapp 1,1 Milliarden Euro gesunken
Der Vorstandsvorsitzende Frank Dreeke fasste in seiner Rede das Geschäftsjahr 2020 zusammen: Der Umsatz der BLG-Gruppe sank um -8,1 % auf knapp 1,1 Milliarden Euro (2019: rund 1,16 Milliarden Euro). Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf -116,1 Millionen Euro (2019: 37,5 Millionen Euro). Die EBT-Marge lag bei -10,9 % (2019: 3,2 %).

Die Umsatzerlöse brachen in allen Geschäftsbereichen aufgrund der weltweiten Corona-Einschränkungen in den Lockdown-Monaten März bis Mai 2020 ein und führten zu einem operativen Verlust in Höhe von 25 Millionen Euro, der jedoch deutlich niedriger ausfiel, als im Frühjahr prognostiziert.

Zusätzlich belasteten hohe Sondereffekte das Ergebnis, die teilweise durch die Pandemie bedingt waren. Im Geschäftsbereich CONTAINER summierten sich diese auf 60,2 Millionen Euro, in den beiden Geschäftsbereichen AUTOMOBILE und CONTRACT zusammen auf 30,7 Millionen Euro.

Entsprechend sanken die Umsatzerlöse des Geschäftsbereichs AUTOMOBILE um -13,6 % auf 521,3 Millionen Euro (2019: 603,7 Millionen Euro). Das EBT ging von 19,3 Millionen Euro 2019 zurück auf -9 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2020. Auch die EBT-Marge gab nach: von 3,2 Prozent auf -1,7 Prozent.

Für den Geschäftsbereich CONTRACT gingen die Umsätze um -2 % auf 552,6 Millionen Euro zurück (2019: 563,9 Millionen Euro). Das Ergebnis vor Steuern sank gegenüber dem Vorjahr um 21,3 Millionen Euro auf -13,9 Millionen Euro. Die EBT-Marge veränderte sich von 1,3 Prozent im Vorjahr auf -2,5 Prozent im Jahr 2020.

Der Geschäftsbereich CONTAINER wird durch die Hälfte der Gesellschaftsanteile an EUROGATE repräsentiert. Die Umsatzerlöse lagen mit 263,5 Millionen Euro -6,7 % unter dem Vorjahr (2019: 282,3 Millionen Euro). Das EBT (50 %) für den Geschäftsbereich betrug -67,3 Millionen Euro (2019: 23,7 Millionen Euro). Die EBT-Marge belief sich auf -25,5 % (2019: 8,4 %). Es gab Rückstellungen für das Transformationsprogramm von EUROGATE sowie bilanzielle Wertabschreibungen für den Container Terminal Wilhelmshaven.

Einfluss auf die Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote der BLG war im Geschäftsjahr 2019 bereits durch den neuen Bilanzierungsstandard IRFS 16 von 34,5 auf 15,8 % – um knapp 19 % – gesunken. Infolge des negativen Ergebnisses im Geschäftsjahr 2020 liegt die Eigenkapitalquote nun bei 5,0 %. Dazu Frank Dreeke: „Deshalb haben wir bereits im letzten Jahr begonnen, uns über Optionen zur Stärkung des Eigenkapitals mit unserem Gesellschafter auszutauschen. Stand heute haben wir keine Finanzhilfen in Anspruch genommen.“
 
Klarer Kurs: Zukunft
Neben der Übersicht der bilanziellen Kennzahlen informierte Frank Dreeke auch über erfolgreiche Projekte des Geschäftsjahrs 2020. „Es ist wichtig festzuhalten, dass wir 2020 trotz der Pandemie herausragende, zukunftsweisende Projekte realisiert haben“, betonte der BLG-Vorstandsvorsitzende in seiner Rede. Als Beispiele nannte er die hochmoderne, neue CI-Factory von Engelbert Strauss, dem Spezialisten für Arbeitskleidung, im hessischen Schlüchtern. An deren Planung war BLG maßgeblich mitbeteiligt und schickte im Mai 2020 das erste Paket zum Endkunden. In Meerane bei Zwickau hat BLG im vergangenen Jahr die Kabelbaumlogistik für die Firma LEONI übernommen und liefert wichtige Komponenten für den Bau von Elektrofahrzeugen der Volkswagen-Gruppe.

Frank Dreeke unterstrich: „Wir werden weiterhin die Logistik von morgen gestalten. Auch im Pandemie-Jahr haben wir die Themen Klimaschutz und Digitalisierung konsequent vorangetrieben.“ So will das Unternehmen bis 2030 klimaneutral sein, indem es Emissionen innerhalb des Unternehmens reduziert sowie Emissionen, die durch BLG-Geschäftstätigkeit verursacht wurden. Des Weiteren wird CO2 durch Investitionen in Klimaschutzprojekte ausgeglichen. BLG ist der erste deutsche Logistikdienstleister mit einer wissenschaftlich anerkannten Klimaschutzzielsetzung.

Auch Digitalisierung und Automatisierung spielen weiterhin eine wichtige Rolle. BLG LOGISTICS beteiligt sich seit 2020 als Partner in drei neuen Forschungsprojekten zum Thema Künstliche Intelligenz. Diese untersuchen, wie KI in der Logistik einsetzbar ist. Das Gesamtprojektvolumen beträgt 5,8 Millionen Euro.

BLG rechnet mit deutlicher Erholung für 2021
Zum Abschluss seiner Rede blickte Frank Dreeke auf das laufende Geschäftsjahr: „Die BLG-Gruppe ist breit und sie ist stabil aufgestellt. Die Ergebnisse der ersten Monate stimmen vorsichtig optimistisch: Das erste Quartal konnten wir positiv abschließen. Die Unwägbarkeiten, insbesondere aufgrund von Corona und der fehlenden Teileverfügbarkeit in der Automobilindustrie, bleiben. Wir sind auf einem ‚Klaren Kurs: Zukunft‘.“


Weitere Informationen zur BLG-Hauptversammlung und Geschäftsberichterstattung 2020:

„Klarer Kurs: Zukunft“ lautet das Motto der BLG-Geschäftsberichterstattung 2020. Diese gibt es erstmalig als umfangreiche Online-Ausgabe mit weiterführenden Bildern und Videos unter reporting.blg-logistics.com.

BLG-Vorstandsvorsitzender Frank Dreeke
Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Klaus Meier

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